Montag, 18. Juni 2012

48 04 N / 10 49 W

Dreimal Delphine und einmal Coastguard.
Wir kommen gut voran, die Nacht war eine der Aussergewoehnlichsten bisher. Nicht nur das Leuchten im Meer, welches wir nicht muede werden zu beobachten. Als Bonus kamen zweimal Delphine zu uns, sie schiessen wie beleuchtete Torpedos um unser Boot, schlagen Haken unter Wasser und ihre Leuchtspur hat etwas Unwirkliches, fast Telespiel-artiges. So wie die ganze Szenerie etwas von Falschfarben-Fotografie hat. Mit der ersten Daemmerung verschwindet das Schauspiel. Martin war aufgetanden, ich wollte noch nicht schlafen, wir sassen also im Cockpit und warteten auf den Sonnenaufgang. Da sprang direkt neben dem Boot an StB ein Delphin aus dem Wasser. Ich ging sofort zum Bug und da waren sie wieder, 6 Delphine spielten um den Bug. Das Wasser war noch dunkel, so konnte man ihre Leuchtspuren sogar noch sehen - welch schoener Morgen!
Bordfotograf Martin wollte die schoene Sonnenaufgangsstimmung einfangen und war auch auf dem Vorschiff. Da bekamen er und vor allem seine Kamera eine Salzwasserdusche. Jetzt musste es schnell gehen, die Rettungsaktion fuer die Kamera bestand aus Suesswasser, Kuechenrolle, Zeitungspapier und dem Anheizen des Backofens, wo sie vorsichtig getrocknet wurde. Am Ende wurde sie noch auf Reis in eine Tupperschuessel gebettet. Bis jetzt funktioniert sie noch ...
Der heutige Tag brachte Sonnenschein, anhaltend schoenen Wind mit 12-18 kn und einen ganz besonderen Besuch. Arne und ich sassen im Cockpit und diskutierten die Beilagen zum Kaffee, als Motorengeraeusch uns aufhorchen liess. Ein Flugzeug, nein, ein riesiger Militaer-Hubschrauber kam im Tiefflug aus Westen herangeflogen! Er drehte eine Runde um unser Boot, Arne griff zum Funkgeraet, da sich die Besatzungen normalerweise melden, wie er wusste. Er wird oft nach dem Woher und Wohin gefragt, diesmal hoerte er aber nichts. Man konnte auch keine Hoheitszeichen erkennen, wir wissen also nicht, wessen Coastguard das war.
Wir rechnen damit, in 2 Tagen an der Englischen Kueste zu sein. Hoffen wir, dass das ankommende Tief uns nicht zu sehr ewischt.
Um 2000 ging der Wind auf unter 10 kn zurueck und Herr Lehmann muss ihn seither unterstuetzen. Die Backstube ist auch wieder eroeffnet - Martin entdeackte Roggenschrot an Bord und waehrend er Sauerteig ansetzt, zaubert er noch einen Auflauf aus Suesskartoffel und Gemuese.
Wir sind also wieder mal auf Gourmet-Kreuzfahrt ...

Ein dreifaches
AHOI
Arne, Martin und Andrea

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