Mittwoch, 13. Juni 2012

41 13 N / 22 49 W

Wir backen Brot - und Buecher.
Die letzte Nacht war besser, schoener Wind, alle Segel oben und gute 5 - 6 kn Fahrt. Morgens um 0530 wurde ich von Arne geweckt, es musste gerefft werden. Im allerersten Buechsenlicht (mittleres Blaugrau) und ordentlichen Wellen turnte Arne zum Mast und ich steuerte das Boot etwas hoeher an den Wind, damit das Grosssegel wenig Druck hat, aber noch nicht schlaegt. Danach waren wir bedeutend gemuetlicher unterwegs, dabei immer noch schnell. Wir haben 27 - 33 kn Wind, die Wellen wurden im Tagesverlauf immer maechtiger, der Wind drehte leicht in noerdlichere Richtung, kommt immer noch aus westlichen Richtungen.
Wer nicht aufpasst, fliegt gegen die Wand, oder aus dem Bad (wie ich beim Zaehneputzen), mein Muesli schoss heute morgen durch die Gegend, dennoch konnten wir ein leckeres Mittagsmahl zubereiten, Spaghetti von gestern mit Ruehrei und Paprika, mit Kaese ueberbacken. Klappt sehr gut mit dem Gasofen.
Am Nachmittag dann der Hoehepunkt: Martin hatte gerade sein Sauerteigbrot fertig gebacken, das Gas ausgeschaltet und kniete vor dem offenen Backofen. Da fliegt doch mein Buch, das ich an vermeintlich sicherer Stelle im Cockpit abgelegt hatte, durch den Niedergang an seinem linken Ohr vorbei und direkt in die offene Backroehre! Heisse Sache - passte genau - selten so gelacht.
Das graue Wolkenmus machte heute nachmittag der Sonne Platz. Der Luftdruck steigt auch wieder. Wenn alles nach Plan geht, muessten wir morgen etwas angenehmere Windstaerken haben.
Die Herren sind etwas gegraetzt, das SPIEL koennen sie nicht verfolgen, nicht mal ein Radiosender wie Deutsche Welle erbarmt sich ihrer, dabei geht es um Leben und Tod!(sagt Martin.
Nun druecken wir Daumen fuer Schland und hoeren BBC.

Wackelige Gruesse und
AHOI
Arne und Martin und Andrea

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39 19 N / 24 22 W

Nacht und Nebel und Tuna Nr. 6.
Die Nacht war windlos und neblig. Wir konnten kaum das Licht im Masttop erkennen, alles flauschig wattig, nass um uns. Martin machte seine erste Wache gut, bei mir war der Wind vollends alle, der Nebel so dick wie nie zuvor und Arne kam aus seiner Kammer, stellte den Motor an und schaltete das Radar ein. Dann liessen mich die Herren mit der ganzen Technik alleine.
Es passierte wenig, ausser dass wir eine breite Leuchtspur hinter uns herzogen, durch die Schraube und das wohl etwas waermere Wasser bedingt. Es war richtig hell und wirkte wie ein Kondensstreifen. Beachtlich!
Zum Ende meiner Wache war es diffus hell und der Mond war zu sehen, immer nur kurz, aber immerhin. Arne, der mich um 0300 abloeste, konnte das Radar aber erst ausschalten, als die Sonne aufging.
Da meine Kammer direkt neben der Maschine liegt, war es dort schoen warm und laut. Deshalb war mein Schlaf nur maessig erholsam, naechstes Mal muss ich doch in den Salon auswandern. Dafuer erwischte Martin seine Privatmuecke, sie hatte sich im Bad im Zahnbuerstenbecher eingerichtet. Tja, da kam sie dann nicht lebend raus ...
Unser erfolgreichstes Crewmitglied ist aber Skipper Arne, der heute morgen um 0600 den 6. Thunfisch aus dem Atlantik zog. Und kurz danach noch Besuch von 6 grossen Delphinen bekam! Dafuer musste er ich von seinem Angelkoeder verabschieden.
Bei der Fussballwette war Arne auch der Gewinner, er hatte 1:1 getippt beim Spiel Polen-Russland.
Heute abend gab es dann ein ueppiges Mahl mit Spaghetti, Tunaceviche und Mangold. Arne hat ja das Monopol auf die Ceviche, kochte die Spaghetti und ich bereitete den Mangold zu, im Stil von Alberto (chefkoch.de) Sehr lecker!
Der Tag war ueberwiegend sonnig und der W-Wind, der tagsueber recht launisch war, weht jetzt mit 15 kn, wir hoffen, dass er uns in der Nacht treu bleibt.

Viele Gruesse an alle und
AHOI
Arne, Martin und Andrea

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