Donnerstag, 31. Mai 2012

35 48 N / 27 44 W

Direkter Kurs.
In der ersten Nachthaelfte hatten wir durchschnittlich 26 kn Wind, wir kamen mit Gross im 3. Reff und der kleinen Fock immer noch gut voran, die Wellen wurden immer hoeher und oft kam eine Welle quer- da findet man sich dann ploetzlich auf der anderen Seite des Bootes wieder.
Schlafen ist schwierig, der Koerper entspannt sich nicht, dauernd rollt der Kopf hin und her und ich muss alles mit Kissen ausstopfen, damit ich nicht mit Verspannungen aufwache. Allerdings haben wir ja tagsueber genug Bewegung...
Kurz nach 0300, als Arne meine Wache uebernahm, war doch mehr Wind und wir beschlossen, das Grosssegel ganz zu bergen. Und wir hatten ja noch Anweisung von Herb, langsamer zu segeln. Es war noch dunkel und Arne machte sich in Oelzeug, mit Stirnlampe sowie Lifebelt an die Arbeit. Klappte alles gut und sogar mit der kleinen Fock waren wir noch 5 kn schnell.
Heute morgen hoerte ich Winschen-Geraeusche und als ich ins Cockpit kam, hatte Arne den Kurs gewechselt. Wir fahren jetzt einen NE Kus von 50 Grad, direkt auf Ponta Delgada zu. Wir kriegen die Wellen nun von achtern, da sie inzwischen 4 - 5 m hoch sind, ist das bedeutend angenehmer.
Herb sagte uns soeben, dass wir direkt vor der Front fahren, in ca 2 Stunden muesste sie da sein und der Wind auf NW bis W drehen. Er wird dann auch schwacher werden, mal sehen wann die See sich anpasst ...
Noch 150 sm bis zum Ziel.

AHOI
Es gruessen
Arne und Andrea

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Mittwoch, 30. Mai 2012

35 11 N / 29 50 W

Gepflegt dem Sturm ins Auge blicken.
Heute war ein schoener Tag, schon morgens lachte die Sonne, meine frischgewaschenen Haare trocknete der noch recht sanfte SW Wind. Arne hatte ja schon gestern geduscht ...
Wir hatten schoenes Muesli mit tollen Trockenfruechten, die beiden letzten Grapefruits bewahren wir noch auf, die sind sowieso noch nicht ganz reif.
Kompliment an Kati und den Markt in St Johns, alle Fruechte und Gemuese blieben super lange frisch und schmeckten hervorragend. Wir haben noch Zucchini, 2 Kohlkoepfe, einige Tomaten, Ingwer und Zwiebeln und Knoblauch frisch.
Den Tag verbrachten wir im Cockpit, hoerten Musik, assen Tunaceviche mit Spaghetti, hoerten wieder Musik, hatten Kaffee und Schokolade und zum Abend wurde es dann interessant, weil die Wetternews kamen. Klaus hatte in seiner mail schon die Frontdurchgaenge gemeldet und Onkel Herb bestaetigte dies und wies uns an, langsamer zu segeln. Wir sollten nicht ueber die Linie 28 W hinaussegeln, wir haben sonst schlechte Karten fuer den Nordkurs nach Ponta Delgada, da nach der Front der Wind auf W dreht, aber evtl auch NW werden kann.
Also wurde eingerefft, 3.Reff im Gross und die kleine Fock am Kutterstag. Wir haben jetzt um 22 kn Wind, machen 5 kn Fahrt ueber Grund Richtung Ost.
Das Mondlicht beleuchtet die Wellen, die Sterne funkeln, der Wind wird aber noch kommen, da sind wir uns ziemlich sicher.
Morgen abend soll die Front durch sein und der Westwind kommen. Das waere dann unser Wind zum Ziel. Davor setzen die Wettergoetter jedoch noch ein neues Tief bei den Azoren ...

Viele Gruesse und
AHOI
Arne und Andrea

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Dienstag, 29. Mai 2012

35 44 N / 32 22 W

Auf der Flucht vor dem Sturmtief.

Die letzte Nacht war - ausser den Wellen - ruhig, sternen-erleuchtet und hin und wieder musste ich aufraeumen.
Heue morgen erwachte ich um 0700 von haemmernden Geraeuschen, man sah den Skipper geschaeftig hin und her eilen, bewaffnet mit Werkzeug. Schell zog ich mich an und eilte nach vorne, dort war Arne gerade dabei, das Segel am Kutterstag abzunehmen. Er hatte beim Abriggen des Spibaumes den Schreck bekommen - der Splint am Kutterstag war weg und das Terminal hing nur noch an einer Seite fest, die andere war schon abgerutscht und verbogen. Er musste also das Stag entspannen, um das Terminial unten zu befreien, geradezubiegen und wieder festzumachen. Die Rollanlage kann man etwas hochschieben, um an eine Konterschraube zu gelangen. Man will ja beim Aufdrehen nicht das Stag mitdrehen. Wir kriegten aber diese Trommel nicht hochgeschoben. Also Trommel abbauen. Mit etwas Gewalt und Spruehfett konnten wir nun diese Huelsen nach oben bewegen, die Schraube lag nun frei. Stag entspannen, Terminal abnehmen, geradehaemmern und wieder einsetzen, mit Splint, alles wieder zusammenbauen. Jetzt wissen wir wie es geht ... grosses Glueck hatten wir mit dem Wetter, die Sonne schien, angenehmer nicht zu starker Wind. Nur die Wellen waren recht lebendig, besonders da vorne am Bug.
Gluecklich genossen wir unser Muesli, nach der Atlantik-Runde fing es an zu nieseln und gerade als sich Arne gemuetlich im Cockpit lang gemacht hatte, surrte die Angel. Ein sehr schoener Thunfisch! Er keampfte sehr und waere Arne sogar auf dem Deck fast noch entwischt. Wir haben die Haelfte seiner Filets jetzt schon mit Reis und Zucchini gegessen. Sehr gut, von der anderen Healfte gibt es wieder das beruehmte Ceviche.
Dann schlief der Wind ein, Herr Lehmann musstte wieder ran, Arne warf gleich den Wassermacher an und so knatterten wir ungefaehr eine Stunde dahin. Die Sonne zeigte sich wieder, der Wind kam zurueck, diesmal mehr aus West.
Wir fahren inzwischen suedoestlich, auf der Flucht vor dem Tief, fuer das Herb Wind in Sturmstaerke voraussagt. Fuer morgen und Mittwoch sind auch hier auf der Linie von 35 Grad Nord Winde von 30 - 35 kn angesagt. Wir haben jetzt das zweite Reff im Gross fuer die Nacht, Wind soll allerdings 25 kn nicht uebersteigen.
Am Donnerstag und Freitag hoffen wir endlich unseren Nordkurs einschlagen zu koennen. Da sollen die Bedingungen wieder etwas moderater sein, bevor am Samstag ein neues Tief anrueckt...

Wir bleiben gut gelaunt und erzaehlen uns immer noch neue Geschichten aus unserem Leben.

Gruesse an alle
AHOI
Arne und Andrea

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Montag, 28. Mai 2012

35 40 N / 34 25 W

Im Schaukeln ist gut schunkeln.
Nach Achterbahn und Teufelskutsche wurde es doch eine erstaunlich ruhige Nacht. Wir warteten auf den versprochenen Winddreher von SW auf NW, wenn die Front durchgeht. Ich hatte echt Bedenken, als ich allein im Cockpit sass, Arne unten an der Funke. Hinten die fette dunkle Wolkenwand und wer weiss, wie der Winddreher kommt. Vor allem als Herb sagte, das koenne nun jede Minute sein.
Arne und ich stellten dann eine stetige Aenderung unseres Kurses nach Sueden fest. Die Windfahne macht ja die Winddreher mit. Der Wind, der gerade aus SW noch 28 kn hatte,liess nach und bei ca 12 kn konnten wir ganz locker die Halse machen. Neuer alter Kurs 75 Grad, aber auf dem anderen Bug. Die dunklen Wolken verzogen sich nach einem Schauer, Arne machte den Wintergarten zur Wetterseite dicht und so ging es in die Nacht.
Meine Wache war ruhig, wir mussten auch wieder die Uhr eine Stunde vorstellen, diesmal durfte Arne etwas an seiner Wache abknapsen.
kurz vor dem Landfall auf den Azoren wird noch eine Stunde abgezogen.
Wir fahren jetzt schon den ganzen Morgen im Schmetterling-Stil (auf jeder Seite ein Segel), Iemanja schlingert ganz schoen, wir haben die Windsee von achtern und einen hohen Schwell aus Nord. Hin und wieder kraengt das Boot ordentlich und Arne fiel bei seinem Nachmittagsnickerchen im Cockpit zweimal von der Bank. Auch unser Bootsbuddha musste ins Asyl zu den Fruechten.
Der Thunfisch wurde gebraten und ein gutes Mittagsmahl mit Reis und Pickles, dazu eine schoene Scheibe mit Hambug-Musik! Passend zu den Wellen - da schunkelt es sich ganz von alleine!

Nachmittags erhielt ich kurzen Besuch von einer kleinen Gruppe Delphine, sie konnten aber nur kurz bleiben, die Jagd war eroeffnet und in unserem Kielwasser sah ich sie umherflitzen, wunderbare schnelle Tiere.
Andere Boote sind nicht so gluecklich, unsere Netz-Gefaehrten von Hitchhike Heidi fuhren auf einen Wal, alle fielen aus den Kojen und der Schleppgenerator riss ab. Da ihre Maschine sowieso nicht laeuft, sind sie jetzt ganz ohne Strom. Sie hatten noch wenige Stunden bis Horta, zusammen mit dem Katamaran Seefunk, auch ohne Maschine, duerften sie wohl die Schlepphilfe der Hafenbehoerden brauchen.
Wir hoffen, dass alles geklappt hat. Unser Netzmoderator Henk liegt gleichauf mit uns, ca 20 sm suedlicher, also an unserer StB Seite. Er will des Wetters wegem auch nach Ponta Delgada, ich freue mich schon auf ein Bier mit ihm.

Gruesse an alle

AHOI
Arne und Andrea

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Sonntag, 27. Mai 2012

35 23 N / 36 59 W

"Der Wind, der Wind, das schimmlige Kind!" Originalzitat Emily

Nach einer sehr angenehmen, hellen Nacht, moderatem Wind aus SW und einem sonnigen Morgen geht es jetzt etwas mehr zur Sache.
Warum sollte man sonst das ganze warme und wasserdichte Zeugs im Fluggepaeck gehabt haben?
Waehrend des Tages frischte der Wind immer mehr auf, blieb bei ca 25 kn, die Wellen wurden hoeher, aber der immer funkionierende Trick ist, die Kamera rauszuholen! Dann ist sofort Schluss mit eindrucksvollen Wellen, die sich hinter dem Heck aufbauen.
Ein paar habe ich noch erwischt. Die Chancen stehen allerdings gut, weiterhin hohe Wellen zu erleben ... wir werden wohl bis zu den Azoren mit staerkerem Wind rechnen muessen.
Wir erwarten jetzt eine Front, sie soll den herrschenden SW in NW wandeln, etwas weniger Wind sollte es auch werden, voruebergehend aber nur.
Momentan haben wir gute 27 kn und Regen. Alles von hinten rechts. Und ca 3m Welle.
Unnsere schoene Cockpit-Plane, unser Wintergarten, schuetzt uns ganz gut.
Von Herb bekamen wir Order, weiterhin nicht ueber die 35 Grad-N-Linie zu gehen, auch anderen Yachten gab er diesen Rat. Er sagte, man traefe dort auf Winde, die man nie haben wollte...
Wir sind ordentlich schnell, irgendwann muessen wir ja in Richtung Norden abbiegen und dem Tief ins Auge blicken, sonst fahren wir an unserem Ziel vorbei. Restmeilen: 564. Momentan sieht es aus, als waere der kommende Donnerstag unser Ankunftstag fuer Ponta Delgada auf Sao Miguel.
Abendessen ist gestrichen wegen Wetter.
Vielleicht hole ich nachher die Salzstangen aus dem Schapp.

AHOI
Arne und Andrea

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Samstag, 26. Mai 2012

35 31 N / 39 47 W

Wie kriegt man Wale weg?
Herr Lehmann musste noch die ganze letzte Nacht durcharbeiten, heute morgen 0640 war der Wind stark genug und er durfte sich ausruhen. Ist jetzt 52 Stunden gut gelaufen. Netter Seiteneffekt: im Boot ist es kuschlig warm, wir haben genug Strom und sogar heisses Wasser.

Die Funkrunde beriet sich heute lange, Hitchhike Heidi hatte Probleme mit dem Motor und Seawitch hatte genug von den nervigen Walen und bat um Tipps, wie man Wale verscheuchen kann. Den Vorschlag, den Motor anzuwerfen, lehnte er ab, er motort auf hoher See aus Prinzip nicht .. Arnes Tipp, nur den Propeller mitlaufen zu lassen, geht nicht, er hat einen Faltpropeller... Auch das Echolot anzuschalten ist keine Loesung, und laute Musik auch nicht, wie wir wissen.
Also falls jemand eine Idee hat. Vielleicht sollten wir selber singen. Hier fliegen gleich die Loecher ausm Kaese... der segelnde Muikantenstadl haette vielleicht eine Chance.

Kurz nach unserem kleinen Mittagsimbiss(neues Brot mit Butter/Gurkenbelag oder Kaese/Gurkenbelag oder Salami/Gurkenbelag) surrte die kleine Angel und es gab eine Thunfischueberraschung! Danke, Ozean, sorry Thunfisch! Wir haben jetzt wieder leckere Tunafilets und Arnes famoses Tunaceviche.
Die Angeln bleiben erst mal drin.

Wir haben schoenen SW und kommen gut voran. Wenn wir uns nicht unterhalten (was selten vorkommt) lesen wir, es gibt auch immer was zu tun, ich durfte heute Deck schrubben, beim Entsorgen des Biomuells landete der komplette Kaffeesatz auf dem Deck ...
Jetzt gehts in die (noch) mondhelle Nacht.

Viele Gruesse und
AHOI

Arne und Andrea

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Freitag, 25. Mai 2012

35 27 N / 42 20 W

Kein Wind, nirgends.
Wir hatten eine ruhige Nacht nit Sternenglanz auf dem Wasser und einem wunderschoenen Sonnenaufgang. Der einzige Krach war Herr Lehmann, der Motor... Bei der morgendlichen Funkrunde kam raus, dass mit einer Ausnahme ALLE keinen Wind hatten. Nun geht es schon den ganzen Tag so weiter. Das Meer aendert sich aber, die Duenung wurde hoeher und ein leichtes Lueftchen kraeuselte die Oberflaeche, es sah aus wie eine huegelige Wiese. Wenn wir auf dem Berg reiten, koennen wir weit gucken. Wir hoffen immer noch auf Wale. Waehrend des Tages gesellte sich eine kuerzere Welle zur Duenung, die Folge war ein fieses Geschaukel. Jetzt ist alles wieder weg, nur die lange Duenung ist geblieben und wir haben einen schwachen SSE Wind.
Rettung der Rettungsinsel.
Am Mittag sagte Arne ploetzlich: wieso haengt die Rettungsinsel so schief? Sie haengt hinten am Heck in einem Gestaenge, da war doch glatt ein Schweisspunkt abgebrochen und wenn es keiner bemerkt haette, waere sie weg gewesen, nicht gleich, aber wahrscheinlich nach dem naechsten schweren Wetter. Jetzt ist sie gerettet ...
Delphine moegen Jimi Hendriz.
Wir hoerten gerade eine schoene Scheibe mit Hendrix-Interpretationen namhafter Bands und standen auf dem Achterdeck. Fast schon partymaessig. Da erschienen auf der BB Seite ca ein Dutzend Delphine und hielten genau auf uns zu. Sie spielten dann recht lange am Bug, Arne und ich hingen vorne und quietschten vor Freude. Es sind wieder die grau-weiss melierten. Die sagten sich wahrscheinlich, hey Jungs, da drueben gibts Unterhaltung, die haben die richtige Musik!

Das war der Tag, wir bekamen die Warnung vom Weterguru, wir sollen nicht noerdlich unserer jetzigen Position kommen, aus dem Westen naehert sich ein Tief, welches sich stark vertiefen soll und Sturmpotential hat. Es wird Dienstag vor den Azoren erwartet wenn sich nichts aendert bis dahin. Wir sollten auf der sicheren Seite bleiben. Also Kursaenderung auf 90 Grad.
Die Bewoelkung hat sich verdichtet, mal etwas anderes. Bis jetzt war keine Nacht wie die andere. Wer kann das schon von sich sagen?

Gruesse vom zweiten Drittel

AHOI
Arne und Andrea

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Donnerstag, 24. Mai 2012

34 40 N / 44 31 W

Aufraeumen und der Erde helfen.
Um 0300 letzte Nacht war der Wind alle. Arne konnte zu Beginn seiner Wache gleich den Motor starten. Der laeuft nun ununterbrochen ohne zu mucken, und es ist gleich 2100 Bordzeit.
Das Wetter ist sonnig, mit etwas hoher Bewoelkung, dazwischen freundlche kleine Woelkchen. Wir haben seit heute morgen eine Duenung von ca 3 m. Alles sanft und langgezogen, da wir fast keinen Wind haben, bleibt es auch sanft. Ueber uns, im Norden, wechseln sich die Tiefs ab, starker Wind inbegriffen. Unser Wetterguru raet uns, unterhalb der 35 N-Linie zu bleiben, wir wollen natuerlich vom Tief profitieren, aber ohne selber den Starkwind abzukiegen. Angesagt fuer uns sind um die 10 -15 kn Wind aus W-SW.
Die Angeln waren draussen, tagsueber, aber wir fingen nur (wieder) eine recht lange alte Leine. Immerhin raeumen wir so ein bisschen auf. Wobei zu sagen ist, dass allerhand so unseren Weg kreuzt bzw vorbeigeschwommen kommt. Plastikeimer, Kisten, Holz, sogar eine Art Schuessel, die mit der Oeffnung nach oben schwamm. Erstaunlich, dass sie so stabil bleibt.
Die Tampen stinken nach Fisch und koennen nicht unter Deck beim Muell gelagert werden.

Die ruhige See ausnutzend setzte ich Brotteig an, inzwischen sind drei Brote fertig gebacken und kuehlen im Ofen ab, herrlichr Duft. Diesmal sind alle drei gleich, mit etwas Kleie zugesetzt, bin gespannt, wie sie schmecken. Von den anderen Broten ist fast nichts mehr uebrig ...
Macht Spass, Arne witzelte schon etwas ueber meine neu entdeckte Leidenschaft.

Heute mittag gaben wir auch wieder einen der Kristalle an den Ozean. Wir haben heilende Kristalle aus Malaysia an Bord. Es sind ca 3cm lange Ovale, fein geschliffen, mit einem eingravierten Text. Kati bekam sie von einer Shop-Inhaberin mit der Bitte, sie waehrend der Reise dem Meer zu geben, sie sollen die Erde positiv beinflussen, heilen und damit auch den Erdbewohnern helfen. Eigentlich geht es wohl eher um die Vernunft der Erdbewohner. Denn nur die koennen den Ozeanen und iher Erde helfen.
Weiter noerdlich ziehen die 36 teilnehmenden Yachten des ARC Europe durch den Atlantik. Sie werden alle nach Horta gehen. Wir rechnen auch mit etwas mehr Verkehr hier auf unserer Strecke.
Dazu kommt noch die Neuigkeit ueber den sich entwickelnden Tropensturm Alberto. Momentan ist er vor der Kueste der USA und bewegt sich NE auf den Atlantik. Wir hoffen alle, dass er sich zum normalen Tief wandelt ..
inige Yachten des Atlantic Homerun Net sind an ihren Zielen angekommen und so gibt es Abschiede und jede Menge guter Wuensche. Eine sehr nette Funk-Gemenschaft. Vielleicht treffen wir ja einige davon auf den Azoren.

Immer noch ruhige See, die Sterne leuchten, die Mondsichel ist untergegangen.

Es gruessen Arne und Andrea

AHOI

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Mittwoch, 23. Mai 2012

34 14 N / 46 25 W

Erfolgreiche Fahrt ins Blaue.
Nach einer dunklen, nieseligen Nacht leuchtete bei Sonnenaufgang (Arne machte ein super Foto) hinter der Wolkendecke das Blau. Sofort aenderte er den Kurs und wir segelten langsam ins Blaue. Endlich wieder Sonne. Kuehl ist es geworden.
Waehrend der Nacht hatten wir Funkkonakt mit der Yacht Freedom, die sich in AIS zeigte und mit 9-10 kn unterwegs war in Richtung Azoren. Der Wachgeanger hatte uns auf dem Radar. Freedom ist eine Sparkman & Stevens Yacht von 127 fuss Laenge, kam auch aus Antigua. Man war unter Motor unterwegs, obwohl genuegend Wind war, allerdings von achtern, was ihnen nicht gefiel.
Der heutige Tag war gepraegt von Erfolgen, obwohl es anfangs nicht danach aussah. Der Wind schlief fast ein, Arne startete den Motor und hatte nach kurzeer Zeit Alarm. Ueberhitzt. Sofort pruefte er das Kuhlwasser, eigentlich hatte er genuegend nachgefuellt nach der letzten OP. Keines da. Also nochmal auffuellen, diesmal nicht ueber das Ausgleichs-Gefaess sondern direkt am Kuehler. Das Wasser blieb jetzt drin und der Motor lief dann ueber 8 Std ohne Muck und mit normaler Temperatur. Wir wollten die Energie nutzen und Arne stellte den Wassermacher an. Da platzte doch der Schlauch(Ventil vergessen aufzudrehen) unter meiner Koje. Freundlicherweise war der Schlauch so lang, dass Arne das kaputte Stueck abschneiden konnte und keinen Ersatz brauchte. Alles wieder gut, Wasser weggewischt, der Rest trocknete durch die Motorwaerme. Ich konnte mich in der Gewissheit sonnen, drei aeusserst schmackhafte Brote gefertigt zu haben (eines ist schon weg). Wir hatten bald auch genuegend Wasser, um Waesche zu waschen. Ist jetzt schon sauber und trocken, ein weiterer Erfolg. Dazu gab es fuer jeden von uns noch eine schoene heisse Dusche! Arnes Haare wandelten sich von salzigen Kringeln in seidige Locken ...
Als wir mit allem fertig waren, frischte der Wind auf, aus NNE, und wir koennen wieder segeln. Das ist doch was. Der letzte Happen Thunfisch wurde gebraten und mit Brot verzehrt. Morgen koennen die Angeln wieder raus.
Wir werden uns an Herbs neuen Ratschlag halten und direkt die Azoren ansteuern. In 1 bis 2 Tagen muessten wir westlichen Wind bekommen.

Die neue Mondsichel und die Venus funkeln und wir segeln weiter in die (Sternen-)Nacht.

AHOI
Arne und Andea

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Dienstag, 22. Mai 2012

33 41 N / 47 53 W

Brot und Spibaum.
Nach einem besinnlichen Geburtstagsabend war nachts wieder Allnacht und heute morgen Alltag. Waehrend der Nacht hatten wir sehr wenig achterlich einfallenden Wind, die Windfahne wurde durch eine Pinnensteuerung ersetzt, die sehr gute Dienste leistet. Wir kamen trotz oefters schlagender Segel voran und wurden am Morgen durch eine schoene Brise aus SW belohnt. Die Segel wurden zum Schmetterling (wing to wing in engl) aufgefiert und wir mussten den Monster-Spibaum aufriggen. War ja nur fuer mich neu, also alles gut. Wir kamen sehr gut voran. Arne moechte nicht in die Flautenzone des Hochs geraten, Herb avisierte uns einen Hochdruckruecken und dann ein ankommendes Tief, wir sollten nicht hoeher als 36 N fahren. Vielleicht koennen wir ja mit den Westwinden am Rand des Tiefs weiterkommen.
Heute ist richtige Schaukelei angesagt, nach all der Zeit auf See wurde mir jaeh mulmig als ich in der Kueche stand. Aber es geht immer schnell wieder vorbei.
Mittags gab es wundervolle Thunfisch-Ceviche (Arnes Salatzubereitung mit Zitrone) mit Spaghetti und Parmesan. Ein Traum! Wir assen alles auf und sind jetzt noch satt. Dann wurde es ernst: ich setzte den Hefe-Teig fuer Brot an. Erst streng nach meinen Notizen mit Katis Anleitung, dann wurde ich mutiger und erinnerte mich auch wieder an die Hefeteige, die unsere Mutter damals machte. Wir haben jetzt drei Backformen mit Broten, von denen eines mit Mandelpulver und Rosinen eine suesse Variante wurde. Bin gespannt, was der morgige Test ergibt. Arne wollte die Brote jetzt schon anschneiden, aber sie sind viel zu heiss.
Wir werden berichten!
In der Atlantik-Funkrunde gab es die Neuigkeit, dass auch das andere Geburtstagskind, Bob von der Yacht Seefunk, Delphin-Besuch hatte!
Die Yacht von der ich gestern schrieb, sie habe den Kiel verloren, ist eine Bavaria 40, Petra, aus Daenemark. Der Kiel war nicht ganz verloren, jedoch hatte sie lose bzw verlorene Kielbolzen und Wassereinbruch. Zwei aufgegebene Yachten treiben also. Ob sie Teilnehmer des gerade gestarteten ARC Europe sind, wissen wir nicht.

Eine schaukelige Nacht liegt vor uns und wir sind gespannt, was sie bringt. Ach ja: wir konnten heute Bergfest feiern! Mit Kaffee und Restkuchen im Cockpit bei Sonnenschein...
jetzt kommt die zweite Haelfte. Moege sie sein wie die erste.

Herzliche Gruesse und geniesst den endlich angekommenen Fruehling!

AHOI
Arne und Andrea

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Montag, 21. Mai 2012

33 38 N / 50 06 W

Geburtstag mit Besuch.
Heute nacht um Mitternacht gab es fuer mich schon ein Kerzchen im Cockpit und Arne drueckte mich und wuenschte mir alles Gute. Die Nacht war wieder perfekt, kaum zu glauben.
Heute morgen war der Salon mit Wimpeln geschmueckt, auf dem Tisch warteten meine Geschenke.
Richtig geruehrt war ich, als faat die gesamte Funkrunde ihre Glueckwuenche uebermittelte, nachdem Arne meinen Geburtstag erwaehnt hatte, auf einer anderen Yacht gabs auch noch den Geburtstag eines gewissen Bob zu feiern.
Es gab super Fruehstueck mit Ruehrei, Kaffee und einem Glaeschen Sekt. Das Wetter tat das Seine zum Gelingen des Tages, wir koennen wunderbar Richtung Azoren Kurs halten und kommen gut voran.
Nachmittags sollte es Kaffee und Kuchen mit Sahne geben, wir haben sogar einen Elektro-Mixer. Auf dem Boden versuchte Arne in einem kleinen Plastikgefaess die Sahne zu schlagen, sie erwies sich aber als unschlagbar! (Kalauer Arne) Alles in allem ruehrte sich nichts! (Kalauer ich)
Gerade fertig mit unserer Kaffeetafel, bekamen wir Besuch. Eine Schule Delphine kam zum Boot und spielte lange vor dem Bug. Nicht mal durch die Kamera liessen sie sich vertreiben und ich drehte ein kleines Filmchen.
Ein traumhafter Tag, leicht ueberschattet durch zwei Yachtungluecke, beide Besatzungen konnten aber gerettet weden. 350 sm E-lich der Bermudas verlor eine Yacht den Kiel und ca 100 sm W-lich von uns (also hinter uns) fuhr eine Yacht auf einen Wal! Beide Boote hatten Wassereinbruch.

Wir beide sind dankbar dass alles bis jetzt so gut klappt.

Allen einen herzlichen Dank fuer gute Wuensche (kann das jetzt nur vermuten) und von uns beiden ein herzhaftes
AHOI

Arne und Andrea

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Sonntag, 20. Mai 2012

33 15 N / 52 27 W

Endlich konnten wir abbiegen Richtung Azoren! Nach einer ruhigen, sternenreichen Nacht mit einer bereits 0330 einsetzenden Daemmerung bekamen wir endlich unseren Wind. Wir koennen 70 bis 90 Grad fahren, schoen oestlich.
Heute morgen lachte die Sonne, Arne leider nicht. Sein PC war total abgestuerzt, er musste sogar die Festplatte neu formatieren und alle Programme neu installieren. Da haetten wir doch gerne einen ganz bestimmten Herrn an Bord gehabt ...
Nach Stunden war der PC dann wieder einatzbereit.
Mittags gab es wunderbare Fischfilets, zartes helles Fleisch vom ersten Fisch, schoen mit Gemuese und Reis, raffiniert gewuerzt vom Kaeptn. Direkt nach dem Essen kam eine graue Schicht an Wolken und obwohl es nicht so ausah, steckte Wind drin. Die Genua musste gerefft werden, dann ganz weg und es war offensichtlich, das auch das Grosssegel gerefft werden musste. So ging Arne nach vorne zum Mast und gerade als er dort war, bekam er eine volle Dusche mit Seewasser. Einmal Einweichen bitte.
Spaeter musste dann wieder alles ausgerefft werden, das Wetter ist unstet geworden.
Da wir 52 Grad westlicher Laenge erreichten, muss die Bordzeit eine Stunde vorgestellt werden. Als Geburtstagsgeschenk darf icb das waehrend meiner Wache tun ...
Dabei habe ich sowieso immer ein schlechtes Gefuehl, wenn ich den Skipper um 0300 aus seinem Schoenheitsschlaf reissen muss.
Wir hoffen auf eine ruhige Nacht und gruessen!

AHOI
Arne und Andrea

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Samstag, 19. Mai 2012

32 12 N / 54 27 W

Das frische Fischeparadies. Nach einer ruhigen, sternenhellen Nacht sassen wir heute morgen im Cockpit und ploetzlich sah ich etwas im Kielwasser auf-und abwippen, ein Fisch an der kleinen Angel! Wir haben ywei Angeln draussen, eine mit starker Sehne und sehr lang (laeuft ueber eine Spindel) und die kleine ist eine Rute mit duennerer Sehne. (die uns ein Fisch kurz nach Antigua abriss) Seitdem hatten wir nichts mehr dran. Nun mussten wir beide Leinen einholen, da sie sich ueberkreuzt hatten. Arne konnte den Fisch anlanden (oder wie nennt man das) und es war ein huebscher Snapper-artiger blaeulicher Kerl, ca 35 cm lang. Wir sind nicht sicher, was es genau ist ... sein Fleisch ist hellrosa, Arne meinte, der schmeckt gut.
Spaeter, nach dem Fruehstueck, geht es wieder los an der kleinen Angel. Damit es kein Gewirre gibt, bittet Arne mich, die grosse auch einzuholen. Es geht sehr schwer, und ich merke, da haengt auch was dran ... Inzwischen hat Arne einen ordentlichen Thunfisch in den Haenden, er ist superschoen, silber, allerdings eine Sauerei, ihn umzubringen...
Kaum hat er ihn gefahrlos auf dem Deck, muessen wir die grosse Angel einholen - noch ein Thunfisch! Groesser noch als der erste! Sie sind so um die 50 cm lang.
Arne filetiert alle Fische und spaeter wird aus Teilen der Tunas Fischsalat (mit Zitrone und Zwiebel) und wir trocknen auch etwas Tuna auf dem Achterdeck. Wetter ist genau richtig dafuer.
Mittags gibt es Tunasteak mit Reis - traumhaft ...
Jetzt werden wir gleich noch etwas vom Salat essen.
Weitere positive Aspekte des Tages: Arne nahm eine Dusche trotz 3 Grad unter Seemannsnull, der Wind dreht immer mehr auf S und wir machen gute Fahrt in die gewuenschte Richtung.

Alles ist wunderbar und es gruessen vom segelnden Schlemmerparadies

Arne + Andrea

AHOI

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Freitag, 18. Mai 2012

30 21 N / 055 49 W

Sresss in der Nacht und am Morgen. Arnes 1.Wache war ereignisarm, ich musste dafuer lernen, dass man nicht den Mond ewarten soll. Um 0200 sah ich am Oestlichen Horizont etwas Helles, der Mond, dachte ich und schaute erst ca 10 min spaeter auf den Kartenplotter. Schiffe ab einer Tonnage von 500 t muessen mit AIS ausgeruestet sein. Jedes Schiff hat eine Kennung und in unserem Kartenplotter wird somit jedes Schiff dieser Groesse angezeigt. Nun sah ich also, dass es nicht der Mond ist, sondern ein Seeschiff, das von StB auf uns zu hielt. Er fuhr ca 16 kn (wird auch angezeigt, Kurs 250 Grad) in ca 15 min waere er auf unserer Position gewesen. Ich wurde hektisch und weckte Arne. Als er sich das ansah, konnte man schon auf dem Plotter sehen (beim Reinzoomen) das er den Kurs leicht geaendert hatte und keine Gefahr bestand. Mir war das etwas peinlich, den armen Mann geweckt zu haben. Aber er sagt dazu nur, dass das ihm lieber sei, als durch den Scheinwerfer vom Bug eines Schiffes geweckt zu werden...
Spaeter dann, kurz vor 0300, wurde noch ein Schiff gemeldet, an BB konnte man die Lichter am Horizont ausmachen, dieses Schiff war aber weiter weg und hatte uns quasi ueberholt.
Dankbar fuer Abloesung ging ich in meine Koje, nur um morgens zu erfahren, dass gerade als es hell wurde, der Grosschotwagen gebrochen war. Ein Seitenteil war zerbroeselt, das Ganze hing noch an den Leinen des Travellers hinter Arnes Haupt und die kleinen Lagerkugeln regneten auf ihn herab. Er war schnell und band das Gross mit einer Ersatzschot hinten an unserem Festmacherpoller fest. Kugeln hatte er noch und oh Wunder, in der Ersatztelkiste fand sich noch ein Lewmar-Schotwagen-Seitenteil. Jetzt ist alles wieder gut.
Der Tag war sonnig, es wird aber kuehler, nachts brauchen wir jetzt immer einen Schlafsack und letzte Nacht trug Arne eine Faserpelzkombi, sehr chic, sieht vorne runter aus wie bei den GoGo Girls auf Antigua! Der Reisverschluss ist kaputt...
Glich gibt es noch Milchreis! Arne und ich lieben das beide.

Wir wuenschen uns eine ruhige Nacht ...

Viele Gruesse und
AHOI

Arne + Andrea

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Donnerstag, 17. Mai 2012

28 13 N / 56 8 W

Die Sterne hielten sich letzte Nacht meist versteckt, zuviele Wolken. Aber der Mond leuchtete ab 0200 und es gab wieder eine schoene Stimmung.
Heute war den ganzen Tag Sonne-Wolken-Mix. Der Wind war leider oft schwach und als waere das nicht genug, kam mit leicht noerdlicher Komponente, die uns auf einen NNW Kurs zwang. Erst zum Sonnenuntergang wurde er staerker und jetzt war gerade Reff-Aktion, da wir eher an der Wand klebten als auf dem Boden zu stehen. Kochen ist so auch eine Herausforderung. Trotzdem gab es Schraubennudeln mit vorhandener Tomatenssse (Rest) und Gemuese. War ja nicht nur Bananen-Alarm sondern auch Zucchini-, Avocado-und Paprika-Alarm. Aber wenn wir jeden Tag ein Gemuesestueck aus unserem Korb verarbeiten, ist das gut. Und gesund.
Unsere Funkrunde heute morgen jagte allen einen Schrecken ein. Jemand hatte vor Tagen schon erwaehnt, in einer Wettermeldung die Gefahr der Zyklonbildung im Bereich des oestlichen N-Atlantk (Hoehe Kapverden) gesehen zu haben. Das wurde die letzten Tage aber nie bestaetigt. Nun hatte der Moderator der Funkrunde aber eine mail erhalten, in der klar gesagt wurde, dass diese Annahme richtig war und von der Besatzung eines Seeschiffes ein Trichter bzw eine Wasserhose gesichtet wurde. Die Gefahr sei aber vorbei. Auweia ...
Wir warten nach wie vor auf den SE - besser SW-Wind, damit wir den richtigen Kurs kriegen.
Sonst ist gute Stimmung an Bord, wir haben ja nur Termine! 0800 Funkrunde, 1200 Mittagsposition, 1530 Wetterrunde, 1800 Abendposition, dazwischn essen, Geschichten erzaehlen... Zum Lesen sind wir bis jetzt beide nicht gekommen.
Der Sonnenuntergang war sehr schoen, mit etwas Phantasie war in den Wolkenformen eine ganze Menagerie auszumachen. Drachen, Hundegesichter, Napoleon, springende Hirsche, knutschende Wildschweine ..
Jetzt rasen wir wieder in die Nacht, viele Gruesse und

AHOI
Arne + Andrea

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Mittwoch, 16. Mai 2012

26 14 N / 56 53 W

hier wieder die News vom Starlight Express: nach einer wundervollen Sternen-Segelnacht, mit Mondbegleitung in der 2. Haelfte strahlte die Sonne wieder heute morgen, als ich kurz vor 0800 (spaet!) ins Cockpit kam. Die Angel war schon ausgebracht, frischer Tee bereit und es gab auch gleich die Funkrunde. Fuer mich wieder eine Salzwasserdusche und Kurzyoga. Die Inspektion der Obstnetze ergab Bananen-Alarm. Wohlschmeckende Fruechte fuer das Muesli, traumhaft. Es gab fuer jeden eine Banane und morgen geht das so weiter,nur dass wohl dann noch die Papaya und die Mangos faellig werden ...
Wir haben auch schoene Grapefruits, auch ueberaus wohlschmeckend, noch sind die meisten gruen.
Der Tag war paradiesisch, wir haben momentan sehr gutes stabiles Wetter, der Wind kommt vorwiegend aus ESE, so dass wir um die 30 Grad im Schnitt anlegen koennen.
Spaetestens ab dem 30. Breitengrad muessen wir aber rechts abbiegen zu den Azoren. Noch ist es lange hin, auf der Karte wachsen unsere Wegpunkte aber stetig Richtung NE und wir werden diesen Tradewind auch behalten. Das Hoch wird uns hoffentlich das Abbiegen erleichtern.
Sehr interessant ist auch immer die nachmittaegliche Wetterberatungsrunde mit Herb. Er sagt ziemlich genau an, was fuer unsere jetzige Position an Wind zu erwarten ist.
Neuerdings gibts immer Kaffee und Kekse kurz vor dem Wetter, wir haben ja nun Seebeine (und -Maegen). Musik gibts auch :-)

Momentan 15 kn Wind, wir laufen 5,5 kn. Heute nacht werden wohl mehr Wolken da sein, dafuer evtl mehr Wind.

Alles gut hier, viele Gruesse und
AHOI

Arne und Andrea

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Dienstag, 15. Mai 2012

24 15 N / 57 47 W

Sterne und Wind.
Wir hatten eine tolle Nacht, die beste bisher. Endlich richtig trocken, ein feiner Wind brachte uns gut voran und die Sternenpracht reichte bis zum Horizont. Man fuehlt sich wirklich beschenkt. Um 0000 begann meine Wache und anfangs war ich so muede, dass ich nur ganz vorsichtig im Cockpit herumkroch. Wir haben einen Schlafsack, in den wir uns verkriechen, wenn wir unsere 20-Minuten Pause nehmen. Wir stellen uns dann die Eieruhr auf 20 Min und dann kann man vor sich hin doesen oder sogar schlafen. Oder Sterne gucken. Es ist wunderbar. Als meine Schicht um 0300 zu Ende ging, wollte ich gar nicht aufhoeren, aber der Wachplan muss ja eingehalten werden.
Heute morgen war schoenste Sonne, Arne hatte schon den Wetterbericht bekommen, Tee gekocht und war gut drauf. Um 0800 findet die Seglerkonferenz des Atlanic Homerun Net statt und waehrend er teilnahm, gab es fuer mich eine schoene Eimerdusche mit Seewasser mit nachfolgender Trocknung durch Wind und Sonne. So wie man sich das vorstellt als Landratte.
Etwas segel-angepasstes Yoga konnte ich auf dem Achterdeck auch noch praktizieren und dann gabs Muesli mit Mango und Papaya.
Wir gerieten noch in einen leichten Squall, aber insgesamt ist die Wetterlage bedeutend stabiler geworden. Nach wie vor werden wir Ostwind haben, wir erwarten das Hoch um die Biege zu machen Rictung Azoren.
Unser Nachmittag war sehr entspannt, ich fuehlte mich wie ein Kreuzfahrtpassagier, es gab einen Snack aus den restlichen Nudeln und danach schoen Kaffee und Waffeln bei guter Musik.
Am fruehen Abend nahm Arne seine Dusche, der Atlantik hat noch 26,5 Grad. Knapp dran am Seemanns-Null, wie Arne bemerkte. Seemanns-Null sind 25 Grad Wassertemperatur ...
Was sollen wir da in der Ostsee sagen?
Heute abend gab es Pellkartoffeln, Gurkensalat und Spiegeleier. Dazu einen guten Roten (Traubensaft.
Jetzt gibt es wieder die Sternenshow umsonst und draussen.
Uns geht es sehr gut, viele Gruesse

Andrea und Arne

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Montag, 14. Mai 2012

22 30 N / 58 33 W

es wird nicht langweilig.
Herb, unser Spezial Wetterguru, hatte uns vor Squalls und Gewittern gewarnt. Prompt hatten wir am Abend Wetterleuchten und Arne band schnell ein Reff ins Grosssegel. Die Genua allerdings blieb stehen, wir hatten zu wenig Wind. Nachdem wir uns an einem Gewitter an Backbord vorbeigemogelt hatten, blitzte es voraus immer mehr, dann schlief der Wind ein und wir wussten genau, jetzt geht es irgendwann los. Es kam auch, Boen, Sturzbaeche von allen Seiten und Blitz + Donner.
Ich musste steuern, waehrend Arne die Genua rettete und es fuehlte sich an, wie in ein schwarzes Loch zu duesen. Ein Glueck, dass es Instrumente und freien Seeraum gibt. Um 2300 schickte Arne mich in die Koje. Dann schlief der Wind ein und wir knatterten unter Motor weiter. Meine Kammer liegt direkt neben der Maschine, Einschlafen Gluecksache. Ausserdem hatte ich fiese Rueckenschmerzen. Ich muss mich abends waermer anziehen, Arne ist kein Massstab. Der allerdings lag auch im Oelzeug im Cockpit,als ich ihn um 0300 abloesen wollte. Wir blieben beide wach, um 0530 ging die Sonne auf, sehr schoen zwischen Wolkenbergen. Arne genehmigte sich erst mal eine Portion Nudeln vom Vorabend und ich (Papaya-Alarm) hatte Muesli mit ebendieser Frucht.
Danach gings ans Aufraeumen, die Polster wurden auf dem Achterdeck getrocknet und die Waesche im Regenwasser eingeweicht. Dazu gab es Musik. Arne warf den Wassermacher an und legte sich ein Stuendchen aufs Ohr waehrend ich die Polster bewachte und die Sonne genoss. Es kam Wind auf, der Motor drohte gerade heisszulaufen - Bastelalarm fuer Arne ... Der Schlauch ist jetzt fest und nach einer schoenen Kaffeestunde mit Waffeln (immerhn ist Sonntag!) konnten wir uns auf den nahenden Wolkenberg vorbereiten. Er sah drohend aus, bot aber freundlicherweise nur Winddreher und wenig Regen fuer uns. Und das, wo der Regenfaenger jetzt installiert ist!
Herb meldete fuer die naechsten Tage schoenen Ostwind und vielleicht erwischen wir ein ankommendes Hoch. Das neue Tief bei den Bermudas wollen wir nicht haben.
Jetzt, nach etwas Yoga und einem leckeren Essen (Nudeln vom Vorabend mit Auberginen) sausen wir wieder durch die Dunkelheit und warten, was kommt.

Alles Gute und viele Gruesse

AHOI
Andrea + Arne

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Sonntag, 13. Mai 2012

21 30 N / 59 32 W

12. 05.
Heute ist ein sonniger Tag, naja, war. Jetzt ist es wieder diesig geworden.
Da Samstag ist, hat der Kapitaen einen Badetag angeordnet. Wir ueberschuetteten uns also mit Eimern voller Seewasser. Es ist doch recht frisch, obwohl es 27 Grad hat.
Wir segeln momentan ganz ungerefft, sind aber hoeher an den Wind weil der Wetterguru Herb Arne warnte. Nur 5 sm noerdlich liegt ein Gebiet mit Squalls und wir sollten es oestlich umfahren. So richtig gut geht das nicht, wir werden sonst zu langsam.
Ein Hoch kommt in unsere Richtung und es kann sein, dass wir zuerst S-Wind kriegen und wenn es weiterwandert, W -Wind. Ist aber noch weit weg, die naechsten Tage herrscht der SE-E Wind vor.
Heute morgen lag ein (nicht mehr) fliegender Fisch an Deck. Er hatte aber schon im Fischhimmel eingecheckt, der arme Kleine.

Gestern nacht leuchtete wieder sehr schoen der Mond, am Himmel gab es einige Sterne (diesig0 und es blitzte nahezu staendig. Wetterleuchten wohl von einem sehr weit entfernten Gewitter.
Wenn es richtig dunkel ist, leuchten unsere Bug- und Heckwelle weiss glitzernd, Leuchtplankton ist der Grund.

Bin gespannt auf die naechste Nacht, jetzt kocht Arne gerade Nudeln mit Tomatensosse...

Odysee im Weltall auf dem Atlantik: wir haben noch 2001 sm bis Ponta Delgada! Das sagt unsere 1800 Position wir kommen gut voran.

Viele Gruesse und AHOI
von Andrea und Arne

PS: Auflosung der Frage <machen Sie eine typiche Handbewegung> von gestern:
Man haelt die Lupe vor die Augen, um bei dem Maeusekino-Bildschirm zu sehen, was man geschrieben hat ...

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Samstag, 12. Mai 2012

19 33 N / 60 38 W

es geht gut voran, wir haben im Mittel 16 kn Wind,momentan sogar 20 kn. In den letzten 24 std (mittags gemessen) legten wir 124 sm zurueck. Arne meint, wir koennten schneller, aber wollen keine Hoehe verschenken.
Wir mussten allerdings schon etwas abfallen, das Boot kam nicht mehr voran in den Wellen (ca 2m)
Unsere Besegelung momentan : Gross im 1.Reff und auf 70 % verkleinerte Genua 2. Da wir ein Kutterrigg haben, koennten wir noch ein 2. kleines Vorsegel setzen, aber fuer die Nacht reicht uns die Besegelung. Arne hat sich von Herb, einem Kanadier, das Wetter fuer unsere naechsten 2 Tage vorhersagen lassen. Wind weiterhin aus ESE mit ca 12-15kn. Dann kann es also erstmal so weitergehen.
Bei den Azoren haelt sich ein unuebliches Tief auf und wandert etwas SW-lich, ich hoffe, wir kriegen das nicht ab.
Heute morgen gab es zum Muesli eine schoene grosse Grapefruit aus dem Netz am Heck, die Bananen sind noch zu gruen. Mangos und Papayas sind auch noch nicht soweit.
Heute abend gab es dann die zweite Haelfte des gekochten Reises mit einer Art Chutney (Katis Werk) und frischem Ingwer. Schoen scharf.
Etwas Sonne hatten wir heute auch, ein kurzer Regenschauer, aber das wars. Wir hoffen auf weiter stabiles Wetter mit etwas mehr Sonne.
Freue mich schon auf den Mond heute nacht ...

Viele Gruesse aus den Wellen
AHOI
Andrea und Arne

PS: machen Sie mal eine typische Handbewegung fuers Bloggen an Bord?
Wir stuetzen die geschlossene Hand (sie haelt etwas fest) vor uns auf den Tisch.

Aufloesung morgen

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Freitag, 11. Mai 2012

auf see

jetzt sind wir auf See, 0746 startete Arne den Motor, mit der Ankerwinsch zog er uns zum Anker, wir kamen einer anderen Yacht recht nahe und Arne hatte den klaeffenden Bordhund vor sich.
Ich durfte uns dann unter Motor aus der Ankerbucht fahren. Wind SE, ca 15kn. Wir segelten noch einige Meilen mit Motorunterstuetzung, um Hoehe zu laufen und von der Insel gut wegzukommen.
Inzwischen haben wir 29 sm unter Segeln zurueckgelegt. Der Wind wechselt immer ein wenig, mal nur 11 kn, mal 17.
Gerade gab es lecker Essen, von Arne gekocht: Reis mit Moehren und Kichererbsen-Zubereitung (von Kati).
Ich nehme brav meine Atibiotika und Arne tropft mir 2mal am Tag die Ohrentropfen in mein linkes Ohr. Schon deutlich besser.
Die Arzt-Geschichte war unerfreulich. Morgens hatten wir noch Gluck, Andrew aus Suedafrika, fuhr uns zum Ufer, wir fragten in einem Shop nach einem Arzt und wurden von der Angestellten sogar telefonisch bei einem ihr bekannten HNO Arzt avisiert. Er hatte aber erst mittags Zeit, morgens operiert er.
So standen wir nach einem Ausflug nach Jolly Harbour und einer schoenen Tasse Kaffee in der Praxi. Der Doktor sei noch nicht da, komme aber jeden Moment, hies es. So warteten wir geduldig in der unterkuehlten Prazis Stunde um Stunde. Wer nicht kam, war der Arzt. Zwischendurch mussten wir uns draussen aufwaermen! Und in der benachbarten Tanke was essen. Die Ladies am Counter konnten uns nicht helfen, sie wussten auch nichts und wollten mich fuer den naechsten Morgen eintraen. Wir wollten aber los und zermuerbt vom US-TV gaben wir auf. Unten im Haus war eine Apotheke, wir schilderten dem Apotheker unser Problem, er stellte ein paar Fragen zum Ohr und gab uns dann Antibiotika und Ohrentropfen, die der Arzt sonst auch verschreibt.
Das mss nun so gehen...
Rueckfahrt im vollen Bus in Hochgeschwindigkeit und ein freundlicher Crew-Mann der Ashanti, der uns zu unserem Boot fuhr, rundeten den Tag ab.

Gerade wurde ich an Deck gerufen- Delphine! Kleine schwarze Delphine sprangen und spielten ums Boot - jetzt ist Daemmerung, gleich wird es dunkel.
Wir verteilten gerade die Wachzeiten: Arne wird bis 2100 schlafen, dann wird er bis 2400 wachen, ich dann von 0000 -0300 (Hundewache). Er uebrnimmt dann bis 0600, wobei ich etwas laenger schlafen darf.
Mal sehen wie es geht.

Das wars erst mal vom tiefblauen Atlantik. Unter uns sind schon knapp 3000 m Wasser...

AHOI und einen ganz herzlichen Geburtstagsgruss an Bruder Juergen!


Andrea und Arne

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Mittwoch, 9. Mai 2012

fettes Ohr

Leider leider, wir wollten heute frueh los, aber mein linkes Ohr macht Stress. War wohl zuviel Schnorcheln fuer den Gehoergang. Seit Tagen hatte ich Schmerzen und gehofft, es werde von alleine besser. Nun war es aber heute nacht so schlimm, dass ich mich entschlossen habe, einen Arzt zu suchen. Bloederweise ist das Dinghy verstaut, so muessen wir jetzt warten, bis einer vorbeikommt und uns mitnimmt.
Es gibt einige 2 Aerzte hier und 2 Kliniken (privat) - irgendwo muss es also klappen.
Aergere mich sehr, aber wenn man weiss, dass man die naechsten 3 Wochen keine Hilfe haben kann ...
Arne ist ganz ruhig, von seinen Kindern ist er ja einiges gewoehnt.

Die gute Nachricht ist, dass sich ein Hoch vor der amerikanischen Kueste bildet, auf dessen Rueckseite wir evtl zu den Azoren gelangen koennen. Bis jetzt sah es immer so aus, als muessten wir hoch an den Wind.

Wenn wir heute noch mal ans Netz kommen (wir wollen ja immer noch los) , melde ich mich mit Neuigkeiten.

Wir sind gespannt.
Danke fuer all die Gruesse, auch von der Folkeboot-Fraktion. :-)

AHOI
Andrea und Arne

Dienstag, 8. Mai 2012

es geht los

gleich sind wir soweit. Die Iemanja ist bereit. Wir haben noch ausklariert, Waesche gewaschen, Wasser geholt, den Kajak verstaut. Das Beiboot wird gerade an Deck festgelascht (ohne Luft). Das Wetter ist ganz gut, wir rechneten mit erneutem Starkregen, bis jetzt ist es noch sonnig-wolkig und ein leichter SE Wind. Nachts soll er allerdings einschlafen, Bekannte von Arne (Suedafrikaner) mit einem Katamaran kamen heute morgen an und erzaehlten von null Wind und fiesen Schauern und Gewittern waehrend der Nacht. Sie sind von Guadeloupe gekommen.
Erstaunlicherweise wollen sie die ganze Hurrikansaison hier bleiben bzw den Kat hier lassen, in den Mangroven festbinden ...
Na denn.

Wir haben gewettet, dass wir auf dem grossen Wasser einige Sachen finden werden, die momentan vermisst werden.
Meine Brille, eine fast neue Kamera (von Emily) und eine Waschmuenze.

Bis dann

AHOI
Andrea + Arne

MAXI 77

Heute gings um 1000 mit Hildegard nach Jolly Harbour auf kurvigen Strassen durch den Regenwald. Passenderweise bei Dauerregen. Die kleinen Wege verwandeln sich in Baeche und oft musste sie durch riesige Pfuetzen fahren, langsam natuerlich.
Die Jolly Harbour Marina liegt an der SWseite Antiguas, davor ein langer Riff-Bereich, also recht sicher. Eine Menge Boote, dazu noch mehr an Land stehend, die Kiele werden im Boden versenkt, manchmal gibt es Betonmulden, oft aber wird nur gegraben. Arne wusste zu berichten, dass in Fidschi auch so verfahren wird, hier wie dort als Schutz vor Hurrikans bzw Zyklonen. Ist ok, dafuer hat man danach ne Menge Getier an Bord ...
Also doch lieber ueber den Atlantik.
Das bringt uns zum Titel des Posts. Als ich an den Stegen entlanggehe, faellt mir ein kurzer Mast auf, der Teil des Bootes, den man sehen konnte, kam mir sehr bekannt vor. Es wehte eine norwegische Flagge am Achterstag. Eine Maxi 77 aus Norwegen! Sie heisst Kronprinzessin Mette Maxi ...
Nachdem wir unseren Einkauf erledigt hatten, gingen wir die Maxi besuchen, Arne klopfte an und es kamen 2 Jungs raus.
Sie sind im Juni 2011 in Suednorwegen los, nach Schottland, durch den Caledonian Kanal und in die Irische See. Dann an der franz. Kueste entlang nach Marokko. Dann nach Gambia, den Gambia River hoch, wo sie feststeckten im Schlamm, der eine nahm unfreiwillig einen Schluck schwarzes Flusswasser und lag 3 Tage flach, dann wieder raus, dann ueber den Atlantik zu den Westindischen Inseln.
Sie haben momentan Probleme, ein Puetting ist ausgerissen, nicht an Deck sondern innen, unten. Das wird repariert, sie waren schon wieder auf dem Rueckweg und gut unterwegs, als es passierte und jetzt sind sie etwas muede.
Juergen, der Besitzer der Maxi, liebaeugelt mit dem Transport nach Norwegen auf einem Frachter. Soll 4500 Euro kosten. Roger, der zweite, findet das bisschen unsportlich, den Dritten konnten wir nicht fragen, der war grade nicht da ...
Arne fragte, wie sie das mit den Kojen gemacht haetten, denn das Boot ist voll. Die Jungs meinten, sie brauchten nur 2 Kojen, da ja immer einer Wache gehen muss. Genau. Einer ist ja immer wach ...
Ich lobte die Kronprinzessin in hoechsten Toenen, ich war echt beeindruckt, Arne auch, er meinte, alles an Bord was man braucht. Sie liegt aber auch tief im Wasser, kein Wunder.
Unten noch Fotos.
 Hier der Blog der Jungs, in norwegisch, macht aber nichts.
enkongeligseilas.com
Wahrlich eine koenigliche Reise!

Danach waren eher Schwimmflossen notwendig, es schuettete derart, dass an Uebersetzen mit dem Enkauf nicht zu denken war und wir in einer Bar ausharren mussten bis es wenigstens etwas nachliess. Das Dinghy war voll, ein stehen gelassener Eimer kam gerade richtig. Ich haette auch ein Vollbad nehmen koennen ...
Endlich an Bord, gabs Gluehwein, weil es so kalt ist! Und grau! Mein ganz alleine gekochtes Essen war perfekt! Sogar Steak! Und rosa innen! ich kann es kaum fassen, was fuer ein Tag ...

Sollte es morgen imme rnoch Hunde und Katzen regnen, ueberlegen wir noch mal, aber es ist angesetzt, dass wir gegen Mittag hier lossegeln. Wir wollen noch die 48 Eier eincremen, verstauen, etwas Wasser holen und Wetter pruefen, dann muss ich noch eine Einweisung durch den Skipper erhalten.

Noch mal allerherzlichsten Dank an Hildegard, sie war echt und immer hilfsbereit, wir haetten sie gerne an Bord gehabt. Nach 4 Atlantiktoerns mit ihrem Mann ist sie eine Fachkraft.
Sie wird am Donnerstag die Insel per Flugzeug verlassen.

Bitte die Fotos beachten, es sind auf laengere Zeit die letzten.

AHOI
 Cockpit und Aufbau mit Roger
ich, Roger und Joergen, der Besitzer der tapferen Prinzessin
 so sieht es innen aus. Eigentlich ganz normal ;-)
 backbordseite mit Kuechenzeile
Steuerbordseite, die Hundekoje ist vollgestopft, was sonst. Die Schraenke hat der Vorbesitzer eingebaut.
die Prinzessin und wir. Wir gucken uns gerade die Anker an. 2 Anker, davon einer mit 50 m Kette.

Alles in allem: RESPEKT


Hildegard, Arne und ich vor ihrem Auto, noch regnet es nur leicht ...

Montag, 7. Mai 2012

countdown laeuft

Regen wieder. Heute morgen war ein leichter SE Wind und alles trocken. Unsere Wettergurus haben auch ganz brauchbare Vorhersagen und jetzt wirds langsam spannend.
Eigentlich soll es morgen losgehen.

Der letzte Einkauf sollte heute noch stattfinden, wir haben immer noch keine Eier und Skipper Arne will sich noch nach Dichtmaterial umsehen, ein Luk vorne macht ihm Sorgen.
Wir wollen mit Hildegard nach Jolly Harbour, einer neuen Marina an der Westkueste. Dort gibt es auch einen grossen Yachtausruester.
Nun ist aber Labour Day und somit fraglich, ob ueberhaupt Shops geoeffnet haben.

Wenigstens sind alle Klamotten trocken und jetzt muss noch die grosse Regenplane moeglichst trocken abgebaut und verstaut werden.
Gestern morgen machten wir hier klar Schiff, Arne raeumte alles weg von den Kindern, ich verstaute Lebensmittel und versuchte mir einzupraegen, wo was ist. Wenn ich erst bei rauher See suchen muss, kann ich (mein) Essen gleich vergessen ...

Ich fegte noch die Boeden innen, die grossen Sitzpolster im Cockpit buerstete ich ab und wischte alles sauber. Alles muss irgendwo verstaut werden, wo es nicht klappert oder anderes beschaedigt.
Oefters hoerte man Arnes Ausruf : ach HIER ist das! :-)

Mal sehen, ob wir nachher gleich ausklarieren...

AHOI

Andrea + Arne



Sonntag, 6. Mai 2012

muecken und fliegen

Muecken, ales voller Muecken ...
Heute morgen standen Arne, Kati und ich um 6 auf, um 7 brachte Arne uns mit dem Dinghy zum Ufer und Hildegard (eine fruehere Segelbekanntschaft, hier zufaellig getroffen) erwartete uns mit dem Auto. Kati und ich wollten nach St Johns einkaufen. Arne wurde extra nicht mitgebeten, er kauft zuviel, sagt Kati. Woher er das wohl hat...
Es gibt einen grossen Markt in St Johns und einen grossen Supermarkt gleich in der Naehe.
Wir wollten vorwiegend Gemuese und Obst kaufen. Alles muss sorgfaeltig ausgesucht werden, sonst haelt es nicht lange. Gekuehlte Ware zB ist nicht gut, ausser natuerlich Molkereiprodukte - alles andere muss sonst weiter gekuehlt werden und das ist nicht anzustreben.
Wir kauften 2 Kohlkoepfe, einen kleinen Beutel Kartoffeln (die halten nicht so gut) Paprika, Zwiebeln, Moehren, paar Tomaten (beides schwierig) runde Zucchini, Auberginen (kleine einheimische), Grapefruit, gruene Bananen und 3 Melonen, die wie Kati sagt, wie rohe Eier behandelt werden sollen.
Grapefruit, Bananen und Melonen haengen nun in Netzen ueberm Cockpit.
2 grosse Joghurtbecher und Butter, Olivenoel standen auch noch auf der Liste. Eier waren gekuehlt, somit schieden sie aus, wir muessen sie dann hier kaufen.
Interessant fuer Landratten: wenn man die Eier mit Vaseline einreibt, halten sie lange. (ich wusste das nicht)

Nach sturzbachartigen Regenfaellen, einer wenigstens trockenen Fahrt zum Boot und  Einraeumen des Einkaufs mussten bei Dauerregen um 1500 die gepackten Reisetaschen wasserdicht in schwarze Muellsaecke gesteckt werden, der Koffer ist ja einigermassen wasserdicht, Laptop in Plastik, die Kinder schnitten sich Loecher fuer den Kopf in Muellsaecke (ihre Jacken waren schon verstaut!) und ab gings im Dinghy mit allen Leuten und ca 60 kg Gepaeck zum Ufer. Dort wartete schon wieder die gute Hildegard  und brachte uns alle zum Flughafen. Sie ist wirklich ein Schatz ,,,
Gepaeckaufgabe, Essen im Flughafenrestaurant und dann war es schon soweit: Kati und die Kinder mussten sich von ihrem Vater verabschieden, den sie seit eineinhalb Jahren jeden Tag sahen. Aber sie freuen sich auf Deutschland, ist ja alles ein weiterer Teil ihrer grossen Weltreise.
Also keine Traenen.
Dann gings fuer uns wieder zurueck, die Strassen waren teilweise geflutet, der Regen war stark und er wird auch nicht aufhoeren, Der Wind hat auf Sued gedreht und weht nun genau auf unseren Ankerplatz, allerdings nicht stark. Sollte es mehr werden, muessen wir uns verholen.

Es machen sich einige Yachten bereit, um zu den Azoren zu gehen. Heute trafen wir den Skipper von Ashanti 4, einer stattlichen klassischen Holzyacht. Der Skipper spricht unverkennbar schwaebisch ... Sie werden Ende naechster Woche lossegeln, es soll auf die Azoren, nach Kiel (zur Kieler Woche) und dann weiter nach Norwegen gehen. Wir sind sogar eingeladen, das Schiff zu besichtigen, vielleicht klappt das morgen ja -
Durch den Regen ist alles vermueckt ... dieser Blog wurde unter erschwerten Bedingungen geschrieben ... sie sind ueberall ... es juckt ...

Fotos sind momentan schlecht moeglich, das Laptop fliegt ja gerade mit der Condor nach Deutschland. Vielleicht kriegen wir morgen diesen Hobel hier dazu, etwas Bildmaterial aufzunehmen.

Morgen frueh wird erst mal klar Schiff gemacht! Dann kommt Hildegard mit Kuchen :-)

AHOI
Andrea + /Arne

Freitag, 4. Mai 2012

shirley heights

Beim Mango-smoothie erfuhren wir, dass KH+P oben auf dem Berg eine Veranstaltung hat mit Musik und Grillparty.
Schnell ins Dinghy vor dem Regen, umgezogen (lange Hosen! Regenjacken!) und wieder los, mit dem Rastafarian im Taxi hoch auf den Berg. Den hoechsten Berg Antiguas.
Trotz des Wetters grandiose Aussicht, es war leider schon etwas spaet, die Sonne war schon unten.
Ein altes Kolonialhaus mit Nebengebaeuden mit einer Art Hof, direkt ueber dem Abgrund. Blick auf unsere Ankerbucht und die Falmouth Bay dahinter.
Es gab eine Reggaeband und genug zu essen und zu trinken - allerdings nicht gerade Weltumsegler-Preise ...
Aber das ist hier eben so. Der KH+P Chef laesst gruessen und fragt wanns mal wieder los geht, Juergen!

AHOI

Donnerstag, 3. Mai 2012

aussen und innen

der Spi von den Schotten wird zusammengelegt. Platz ist ja da ...

 die Militaerband tritt auf
Arne sieht sich die Ankerbucht an und

das ist die Ankerbucht mit Iemanja in der Mitte













der Blick aus meiner Koje in den Salon
das ist meine Koje

Marley und der Taucher

Ihr Lieben,
schnell  ein kleines Update, oben wird UNO gespielt ...

Das Konzert war von Ky Mani Marley, einem der vielen anderen Soehne des grossen Bob.
Musik wars super, er spielte aber fast nur songs vom Alten. Was ja nicht schlecht ist und sein Sohn kam noch auf die Buehne, der rappt. .

Unser Vorteil war, dass man von der Wasserseite kommend keinen Eintritt zahlen musste.-)

Das Wetter ist unbestaendig, heute nacht regnete es ausgiebig. Wir backten gestern abend Brot, Kati zeigte mir alles, ich notierte alles und bin gespannt, wie das erste selbstgebackene Hochseebrot wird.

Heute mittag waren Lennard und ich mit dem Kanu und Schnorchelsachen unterwegs, waehrend Taucher Arne im schick-bunten Outfit das Unterwasserschiff reinigte.
Das Boot hat 2m Tiefgang, Langkiel und es war recht bewachsen, Arne kam aber mit dem Rest in der Luftflasche aus und ist zufrieden.
Wir waren abenteuermaessig unterwegs und paddelten quer ueber die Bucht Richtung Aussenriff zu einer Landzunge. Angelandet und das Kanu kaum angebunden und sofort barfuss in Stacheln ...
An der Aussenriff-Seite gab es zuviele Steine und zu harte Brandung um ans Schnorcheln zu denken, vor allem nicht wenn der Buddy erst 8 ist.
So sammelten wir Muscheln und paddelten zurueck mit einer Detour um ein Wrack, das in der Bucht liegt. Sehr verlockend, auch fuer Schnorchler.
Werden das wohl morgen in Angriff nehmen, falls wir nicht doch noch lossegeln (Kati ist dagegen)
Der Wind steht leider noch auf ENE und in genau diese Richtung muessten wir segeln. Draussen stehen mindestens 2 m Welle.
Heute war Lay-Day, d.h. die Regatten sind unterbrochen fuer Reparaturen und Sightseeing.
Die Klassische britischeYacht Elena legte heute ab, unter Kanonensalven - beantwortet von Schiffshoernern.
Jetzt haben wir keine Sundownder-Salven mehr.
Weitere Hoehepunkte des Tages waren Banana-Mango-Smoothies im Cafe, Dusche in der Werft und ein opulentes Mahl aus Baked Beans und Tacos, zubereitet von Kati.

Arnes Wetterfroesche melden ein riesen Tief im noerdlichen Atlantik am 6. Mai und schwache Winde hier. Die Yachten, die jetzt unterwegs sind, duerften also guten suedlichen Wind haben.
Wir werden fruehestens am 7. Mai loskommen, mal sehen wie sich alles entwickelt. Ein neues Tief ist schon im Anmarsch.

Morgen (wir haben jetzt Internet Access gekauft, die andere war gesperrt) gibts Fotos.

AHOI und euch allen alles Gute!
Andrea

Dienstag, 1. Mai 2012

Antigua

Gruess aus den Tropen,
gleich bei der Ankunft am uebersichtlichen Flughafen, wir mussten noch uebers Rollfeld gehen, hoerten wir schon Reggae-Sounds, ein Musiker spielte am Eingang fuer uns. Gleich relaxt und gute Laune fuer die Immigration.
Alles ging problemlos dank des Schriebs von Skipper Arne.
Die Familie stand erwartungsvoll in der Eingangshalle und wir fielen uns nach ca 8 Jahren in die Arme. Die Kinder sind auch gut drauf, Lennard war anfangs noch etwas vorsichtig, nach den ersten gemeinsamen Spruengen von Deck (Arschbombe!) ist auch das weg.
wir ankern in English Harbour, einer relativ kleinen Bucht. In ca 1km Entfernung light Falmouth Bay mit dem Antigua Yachtclub und entsprechend imposanten Yachten an den Stegen.
Es ist ganz schoen voll, die  Ankerlieger liegen fuer meine Begriffe sehr dicht zusammen, die Raceteilnehmer ankern hier auch und drueben in der grossen Bucht.
Bester Wind, manchmal boeig. Vor der eigentlichen Racing Week war die Classic Week.
Bei uns liegt eine elegante britische Yacht am Steg (wir kommen im Dinghi immer dran vorbei), davon wird jeden Abend zum Sundown 2mal aus der Bordkanone geschossen!
Die haben Stil, die Briten.