Mittwoch, 4. Juli 2012

Helgoland 2

Segelnde Kaninchen und coole Katzen.
Unser erster richtiger Tag auf Helgoland, von frueh morgens bis abends. Arne und Familie uebernachteten im gemieteten Appartement und Martin und ich durften hier auf Iemanja schlafen. Seltsam, so ohne Arne. Am Morgen gabs dann mit Ankunft der Familie ein Fruehstueck mit Broetchen und allem drum und dran. Kannten wir gar nicht mehr.
Leider verliess uns Martin heute - er fuhr mit dem Schiff nach Cuxhaven um von dort mit der Bahn ins Ruhrgebiet zu reisen, es war der guenstigste Weg. So hat er seine Seereise doch stilecht beendet. Nachdem wir ihn verabschiedet hatten (alle waren dabei) gings zur Erholung ins Eiscafe, Arne gab uns noch ein Nach-Geburtstagseis aus. Manfred, ganz Organisator, stellte fuer unsere Gruppe Tische im hinteren Raum des Cafes zusammen und bekam dafuer von der Bedienung einen Rueffel. Das ist Deutschland, wie es besser nicht sein koennte. Es stellte sich dann heraus, dass das Cafe fuer solche grossen Gruppen extra Platten fuer die Tische bereit haelt. Naja, das naechste Mal ...
Wir wollen morgen auf die Duene wegen Sonne (ich) und Seehunden (wir). Ab dem Nachmittag soll es wolkig werden, der Wind kommt nach wie vor aus E bis SE, jetzt gerade mit ca 5 Beaufort (15 - 20 kn)
Wir haben Iemanja verlegt, jetzt liegt sie neben Antje. Allerdings voll befendert, es gibt keinen Heckpfahl und vorne links muss sie vorm Knutschen mit einem Dalben bewahrt werden. Momentan quietscht und knarrt es ordentlich und ich hoffe nur dass ich heute nacht nicht Fenderwache gehen muss - alle 30 minuten gucken obs reibt ...
Bin naemlich alleine an Bord, die Familie will das Appartement heute nacht noch nutzen und Martin ist ja weg. Aber Antjes Besatzung ist ja da, falls was schiefgeht.


 Der grosse Hafen. Im Hintergrund an der Mauer liegt der stattliche Rettungskreuzer Hermann Marwede.
Kinder und Schiffe. Lennard und Nils gucken sich die Baederschiffe an. Nicht lange und Martin wird vom Boerteboot auf das linke Schiff steigen.
 Die Katzen auf Helgoland sind cool. Es gibt ausser dieser hier noch einige andere Beispiele. Sie sind halt Touristen gewohnt.
 Boerteboot auf dem Weg zum Schiff. Der Winkende im tuerkisfarbenen T-Shirt ist Martin.
 Ein Teil des Abschiedskomitees. Von links: Dorle, Kati, Arne und Manfred. Dorle und Manfred sind Schwester und Schwager von Arne und segeln mit ihrer Yacht Antje schon seit ueber 25 Jahren auf der Nord- und Ostsee.
Dieser Kaninchenmann gehoert zur Besatzung einer Yacht. Er ist 10 Jahre alt, vollkommen zutraulich und locker und die Kinder waren spaeter noch mit ihm spazieren. Er traegt dann ein kleines Geschirr mit Leine, damit man ihn zur Not aus dem Wasser fischen kann.
Emily und Kati und ich fotografieren uns im Spiegel im Eiscafe. Links sieht man noch Hanne, die kleine Tochter von Arnes Nichte Kerstin..

So liegt Iemanja jetzt neben einem Dalben. Etwas eng und alle Fender werden beansprucht.


Links liegt Antje, das Boot von Manfred und Dorle. Manfred hilft gerade dem neuen Nachbarn. Hinten sieht man noch mal den Rettungskreuzer, ein wirklich vertrauenserweckendes Exemplar.

Shoppen auf Helgoland. Es gibt wie man sieht nicht nur Schnappes und Zigaretten.

Helgoland!


Jetzt sind wir auf Helgoland. Die Nacht war anstrengend, nicht nur dass der Wind schwach und dann aus östlichen Richtungen wehte, ich musste noch etwas für Arnes Geburtstag zimmern.
Meine Wache um 0000 fing mit einer Diskussion an, wir hatten einen Windpark (Sperrgebiet) vor uns und ich wollte keine Höhe verschenken. Ging es doch sowieso schon langsam voran. Wir überlegten, wie man am besten kreuzt, um so viel Wind-Unterstützung zu haben wie es geht, ohne den Kurs allzu weit vom Ziel abzulenken. Wohlgemerkt unter Motor. Aber durch den Gegenstrom hatten wir ohne Wind nur knappe 3 kn. Wir weckten dann doch den Skipper. Und es war gut, denn wir gingen auf neuen Kurs. Dann, als alles klar war wollte er nicht zu Bett. Ich stand etwas unter Strom, ich hatte ja nur noch die 3 Sunden meiner Wache und wollte morgens alles für den Geburstag fertig haben. Endlich verabschiedete er sich in seine Koje und ich konnte wenigstens an die Planung gehen.
Meine Idee war, eine Art Spielbrett zu bauen, ich hatte 4 Blätter aus Emilys Zeichenblock genommen und fügte sie zusammen. Es ist in einer Art Monopoly, von links unten, wo ich die Insel Antigua eingemalt hatte, über die Azoren, die diversen Stops in England, nach Helgoland und Hamburg. Alles war in einem Kreis angeordnet, durch Wege (wie beim Mensch-Ärgere-Dich-Nicht) verbunden. Ereignisse wurden noch aufgeführt, in Kartenform (Ziehe eine Nebelkarte!) oder illustrativ. Meine Ideenskizze war fertig und ich hatte auf meinem Bett schon alles soweit, als ich Arne um 0400 weckte. Er übernahm, wir beobachteten noch einen Fischkutter namens Albatros, der als Wache über einem Unterseekabel stationär bleiben muss. Ankern darf er nicht und muss auch andere davon abhalten, Arne rief ihn auf UKW und er erzählte etwas von seiner Arbeit. Er ist Holländer, muss ein bestimmtes Gebiet entlang des Kabels überwachen.
Endlich konnte ich frei machen, schloss mich in meiner Kammer ein, auf dem Bett sitzend zeichnete ich das Spielbrett. Es dauerte recht lang, sollte ja gut aussehen.Um 0600 war ich endlich fertig. ich schlief noch bis 1000 um den Schrei „Land in Sicht!“ von Arne zu hören. Helgoland! Die lange Anna! Sehr beeindruckend, leider war es diesig. Aber es dauerte nicht mehr lang und wir knatterten in die Einfahrt. 
Arne hatte in einer ruhigen Minute mein Geschenk gesehen und war begeistert. Der Bordfotograf bemerkte, dass ich zeichnen könne ...
Dann waren wir auch  schon im Hafen und die Besatzung der Antje und Arnes Kinder standen auf der Hafenmole und winkten wie verrückt. Das war ergreifend, wirklich süß, ich freute mich auch riesig, sie wieder zu sehen.
Anlegen klappte gut, es waren genug Leute an Land. Wir liegen temporär an einem Steg, wo man normalerweise nicht ran darf, wir müssen demnächst auch weg. Das alles hatte Manfred, Arnes Schwager, eingetütet. Er ist schon ein alter Hase auf Helgoland.
Der Nachmittag stand im Zeichen der Körperpflege und eines Spaziergangs durch das Oberland. Wir hatten allerdings wenig Zeit, wir sollten um 1900 an einem reservierten Tisch des Lokals Antlantis sitzen, 
Sehr leckere Gerichte, alle waren begeistert. Die Kinder waren auch gut drauf und danach ging es wieder zu Iemanja, wo noch ein Gläschen Sekt genommen wurde. Dann war gut, alle sind müde und deshalb ist jetzt Matratzen-Horchen angesagt
Vielleicht gibts noch Fotos, die technische Lage ist  wieder etwas schwierig.
ein mehrfaches AHOI
Arne, Martin und Andrea