Dienstag, 5. Juni 2012

Zeit und Freizeit,

... Segel und Wetter
Heute waren wir schon um 0700 wach, es gab Muesli mit den neuen Bananen (wir testen ja jetzt Proviant) und dann gings um 0830 mit Michael in die Stadt. Zum Eisenwarenladen, Yachtladen, und es sollte auch zum Markt gehen. Die Deutschen rechnen natuerlich nicht (auch wenn sie schon Jahre in den Tropen unterwegs sind) mit den etwas vernuenftigeren Arbeitszeiten der Suedeuropaer. Also standen wir vor verschlossenen Tueren und freundliche Schilder zeigten uns, ab wann der Portugiese normalerweise den Laden aufschliesst. 0900. So ist es richtig, meiner Meinung nach. Der Markt war dafuer schon fast leer.
Spaeter machte ich mich alleine auf den Weg durch die Stadt. Das Licht war sehr grell und diesig, kein Foto- Licht, leider.
Sie haben eine sehr huebsche Stadt hier, oft sieht man alte morbide Gebaeude, die Strassen sind ausnahmslos gesaeumt mit den erwaehnten schwarz weissen Mosaiken. Jeder Buergersteig sieht also anders aus.
Am Hafen stand ich auf der Flutmauer und sah mir die Wellen an, der Atlantik ist jetzt wieder fast friedlich. Als ich zum Boot kam,war Arne soeben mit dem Oelwechsel fertig und schlug vor, die grosse Genua am 1. Vorstag gegen die etwas kleinere Kutterfock zu tauschen. Leider gab es wieder etwas Wind, wir waren aber zuversichtlich. Das grosse Segel wurde heruntergenommen und wir schafften es sogar, es auf dem Vordeck zusammenzulegen! Arne sagt, Segel zusammenlegen ist immer eine Herausforderung fuer die Beziehung...
Wir hatten nach wie gesagt erfolgreichem Zusammenlegen einen riesigen Berg von Segel und der sollte nun in den Segelsack - das war eher so wie das Anziehen von Kompressions-Struempfen, falls ihr wisst was ich meine. Wir schafften aber auch das. Dieses schwere Paket musste jetzt noch ins Cockpit geschleppt werden, einer vorne, einer hinten, na bitte, geht doch. Als Arne es dann unter die Koje im Vorschiff packte - ,mit vollem Einsatz - hielt ich mich zurueck.
Das kleinere, aber dafuer genauso schwere Vorsegel musste nun in die Nut und Arne kurbelte hinten im Cockpit an der Winsch, waehrend ich es in die Nut faedelte. Fertig,
Arne legte sich ein wenig lang und ich ging zu unserem netten kleinen Beton-Freibad im Hafen nebenan. Mit Blick auf anlegende Yachten,  Laeden, Cafes und die Faehren schwimmt man da seine Runden. Davor muss man natuerlich ins Wasser ... wusste gar nicht dass sich 20 Grad so kalt anfuehlen koennen.
Nach dem Bade unterhielt ich mich mit einem netten Paar aus Berlin. Sie kommt aus Kiel und segelte dort als Jugendliche. Die beiden sind seit 4 Wochen auf den Azoren und hatten fast jeden Tag Regen! Das Wetter war das grosse Thema bei allen, die sie trafen. Sie erlebten in Horta den Sturm (dem wir ausweichen mussten) - die Dame sagte, es waere einem Orkan gleichgekommen und sie mussten sogar mit ansehen, wie eine Yacht auf die Felsen getrieben wurde. Es war eine Leine (die Schot) in die Schraube gekommen und das wars dann.
Arne sagt dazu, es ist IMMER die eigene Leine ...
Wir hoffen nun auf etwas besseres Wetter (heute ging es ja) um wenigstens in den Bergen etwas zu sehen, wenn wir da schon hochfahren in den naechsten Tagen. Morgen wird aber noch etwas Boot geschrubbt.
Herzliche Gruesse und
AHOI
Arne und Andrea

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