Dienstag, 8. Mai 2012

MAXI 77

Heute gings um 1000 mit Hildegard nach Jolly Harbour auf kurvigen Strassen durch den Regenwald. Passenderweise bei Dauerregen. Die kleinen Wege verwandeln sich in Baeche und oft musste sie durch riesige Pfuetzen fahren, langsam natuerlich.
Die Jolly Harbour Marina liegt an der SWseite Antiguas, davor ein langer Riff-Bereich, also recht sicher. Eine Menge Boote, dazu noch mehr an Land stehend, die Kiele werden im Boden versenkt, manchmal gibt es Betonmulden, oft aber wird nur gegraben. Arne wusste zu berichten, dass in Fidschi auch so verfahren wird, hier wie dort als Schutz vor Hurrikans bzw Zyklonen. Ist ok, dafuer hat man danach ne Menge Getier an Bord ...
Also doch lieber ueber den Atlantik.
Das bringt uns zum Titel des Posts. Als ich an den Stegen entlanggehe, faellt mir ein kurzer Mast auf, der Teil des Bootes, den man sehen konnte, kam mir sehr bekannt vor. Es wehte eine norwegische Flagge am Achterstag. Eine Maxi 77 aus Norwegen! Sie heisst Kronprinzessin Mette Maxi ...
Nachdem wir unseren Einkauf erledigt hatten, gingen wir die Maxi besuchen, Arne klopfte an und es kamen 2 Jungs raus.
Sie sind im Juni 2011 in Suednorwegen los, nach Schottland, durch den Caledonian Kanal und in die Irische See. Dann an der franz. Kueste entlang nach Marokko. Dann nach Gambia, den Gambia River hoch, wo sie feststeckten im Schlamm, der eine nahm unfreiwillig einen Schluck schwarzes Flusswasser und lag 3 Tage flach, dann wieder raus, dann ueber den Atlantik zu den Westindischen Inseln.
Sie haben momentan Probleme, ein Puetting ist ausgerissen, nicht an Deck sondern innen, unten. Das wird repariert, sie waren schon wieder auf dem Rueckweg und gut unterwegs, als es passierte und jetzt sind sie etwas muede.
Juergen, der Besitzer der Maxi, liebaeugelt mit dem Transport nach Norwegen auf einem Frachter. Soll 4500 Euro kosten. Roger, der zweite, findet das bisschen unsportlich, den Dritten konnten wir nicht fragen, der war grade nicht da ...
Arne fragte, wie sie das mit den Kojen gemacht haetten, denn das Boot ist voll. Die Jungs meinten, sie brauchten nur 2 Kojen, da ja immer einer Wache gehen muss. Genau. Einer ist ja immer wach ...
Ich lobte die Kronprinzessin in hoechsten Toenen, ich war echt beeindruckt, Arne auch, er meinte, alles an Bord was man braucht. Sie liegt aber auch tief im Wasser, kein Wunder.
Unten noch Fotos.
 Hier der Blog der Jungs, in norwegisch, macht aber nichts.
enkongeligseilas.com
Wahrlich eine koenigliche Reise!

Danach waren eher Schwimmflossen notwendig, es schuettete derart, dass an Uebersetzen mit dem Enkauf nicht zu denken war und wir in einer Bar ausharren mussten bis es wenigstens etwas nachliess. Das Dinghy war voll, ein stehen gelassener Eimer kam gerade richtig. Ich haette auch ein Vollbad nehmen koennen ...
Endlich an Bord, gabs Gluehwein, weil es so kalt ist! Und grau! Mein ganz alleine gekochtes Essen war perfekt! Sogar Steak! Und rosa innen! ich kann es kaum fassen, was fuer ein Tag ...

Sollte es morgen imme rnoch Hunde und Katzen regnen, ueberlegen wir noch mal, aber es ist angesetzt, dass wir gegen Mittag hier lossegeln. Wir wollen noch die 48 Eier eincremen, verstauen, etwas Wasser holen und Wetter pruefen, dann muss ich noch eine Einweisung durch den Skipper erhalten.

Noch mal allerherzlichsten Dank an Hildegard, sie war echt und immer hilfsbereit, wir haetten sie gerne an Bord gehabt. Nach 4 Atlantiktoerns mit ihrem Mann ist sie eine Fachkraft.
Sie wird am Donnerstag die Insel per Flugzeug verlassen.

Bitte die Fotos beachten, es sind auf laengere Zeit die letzten.

AHOI
 Cockpit und Aufbau mit Roger
ich, Roger und Joergen, der Besitzer der tapferen Prinzessin
 so sieht es innen aus. Eigentlich ganz normal ;-)
 backbordseite mit Kuechenzeile
Steuerbordseite, die Hundekoje ist vollgestopft, was sonst. Die Schraenke hat der Vorbesitzer eingebaut.
die Prinzessin und wir. Wir gucken uns gerade die Anker an. 2 Anker, davon einer mit 50 m Kette.

Alles in allem: RESPEKT


Hildegard, Arne und ich vor ihrem Auto, noch regnet es nur leicht ...

1 Kommentar:

  1. kann mich an eine Diskussion letzten Sommer über die Atlantiktauglichkeit einer Maxi erinnern.q.e.d.- Wie wir jetzt wissen, ist sie das.

    Bleibt du jetzt wo du bist, wir schicken K. am Wochenende auf den Weg. :D

    Liebe Grüße,
    AS

    AntwortenLöschen