Donnerstag, 21. Juni 2012

49 42 N / 006 00 W

Schwaerme und Stroeme.
Der englische Kanal empfaengt uns mit ENE Wind und Regengrau.
Die Nacht war wieder eine ganz besondere: die Leuchtorganismen waren wieder da und diesmal gab es ein neues Feature. Es muessen Schwaerme von Fischen unterwegs sein, wir haben massenhaft Leuchtspuren um unser Boot, als wir unter Motor durchs ruhige Wasser fahren. Wie Mini-Torpedos flitzen die Fische in alle Richtungen, manchmmal sieht man Schwaerme, ein leuchtendes Gewusel. Unglaublich! Kein Wunder wird hier so viel gefischt.Der Morgen ist hell-bewoelkt, immer noch kein oder wenig Wind, Lehmann rattert bis 0900 ohne Murren die Stunden durch.
Arne hat schon die Strom- und Tidenaufgaben gemacht und die genauen Uhrzeiten in den Tidal Atlas eingetragen. Der Tidal Atlas besteht unter anderem aus Kartenblaettern, eine Seite pro Stunde, bezogen auf das Hochwasser (hier Cherbourg) eines bestimmten Ortes. Das erste Kartenblatt zeigt die Stromsituation -6 Stunden vor Hochwasser, dann seitenweise absteigend bis zum Hochwasssr, dann seitenweise aufsteigend bis +6 Stunden nach Hochwasser. Die Uhrzeit des Hochwassers ergibt sich aus Tabellen, die jedes Jahr neu herausgegeben werden. Nun traegt man die entsprechenden Uhrzeiten (Datum beachten) in die entsprechenden Seiten ein. Man sieht also genau, welchen Tidenstrom man wo hat und kann entsprechend planen. Dies taten wir heute vormittag. Es macht Spass, diverse Moeglichkeiten durchzuspielen, und wir waren mit unserer Taktik bis jetzt recht erfolgreich, bringt uns der Strom doch wunderbar in Richtung Ziel.
Schwaerme von Schiffen gibt es hier am westlichen Eingang zum Kanal und wir mittendrin. Mordwestlich von uns sind die Scilly Islands nicht mehr zu sehen, jetzt kommen langsam die Lichter der Kueste aus dem Dunkelgrau. Trotz Stromkarten ist der Kartenplotter mit AIS unsere wichtigste Hilfe.
Passend zu den vorgenannten Schwaermen liessen sich zunehmdend Fliegen auf unserem Boot nieder! Wind und Regen vertrieben die Biester langsam wieder.
Die Nacht wird wohl fuer uns alle aufregend bleiben. Wir werden den Hafen in ca 3 Stunden erreichen. Da wird keine Schleuse fuer uns geoeffnet werden und so muessen wir an eine Mooring gehen.
Schade dass wir keine klare Nacht haben, die Kueste waere bestimmt ein huebscher Anblick. Aber wir sind schon froh, wenn die angekuendigten Windboen und Gewitter noch auf sich warten lassen.
Angesagt sind auf West drehender Wind mit Gewitterschauern und zunehmend bis 7 Bf (35 kn) und Boen.

Ach ja: Arnes Gedicht war ein voller Erfolg! Da die Funkrunde mehrheitlich aus hollaendischen Yachten besteht (ein Schwede und wir sind die Ausnahmen), ein gutes Zeichen.

Nach(t)rag!
es ist 0230, wir liegen sicher an einer Besucher-Mooring vor der Mole von Penzance, Suedengland. Unsere letzten sm lief es wie auf Schienen, schoener Wind, der Regen nur leicht, wir fanden die Moorings direkt vor der Molenmauer bei Niedrigwasser. Martin und ich waren das Team auf dem Vorschiff, Arne hatte den Scheinwerfer in der Hand und steuerte perfekt. Jetzt gehen wir sur Ruhe (wir tranken jeder noch zwei Bierchen) und morgen um 0600 geht es endgueltig in den Hafen.

Viele Gruesse aus Penzance und dreifaches
AHOI
Arne, Martin und Andrea

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