Sonntag, 1. Juli 2012

Brighton!

Boese Bojen und Brighton.
Am Freitag legten wir 1230 unter Segeln von unserer boesartigen Mooringtonne in Cowes ab. Das Ding war schon recht ramponiert, kein Wunder bei dem Gedengel. Es folgte eine schoene Fahrt durch den Solent, Sonne, guter Wind und viele andere Segelboote garantierten Abwechslung. Die Einfahrt zum Solent ist gesaeumt von riesigen Betontonnen, gross wie Haeuser. Brav ausserhalb des Fahrwassers sausten wir mit dem Strom dahin, bis wir ein Fischernetz erwischten. Ein schwarzer (!) Kanister funktionierte als Boje - super gut zu sehen .. Unsere 7 kn Sausefahrt wurde alsbald auf 0 abgebremst - wir sahen keine Leine, nichts. Arne gab gerade Kommando zur Halse als es rummste und spritzte und der Kanister hinterm Heck hochkam. Sofort wurden wir wieder schneller, Arne stellte den Leerlauf ein um zu hoeren ob die Schraube mitdreht. Dies war der Fall, also hatten wir keinen Schaden genommen.
Der Strom war die ganze Zeit mit uns und so waren wir planmaessig um 2000 in Brighton. Vor dem Hafen stand eine ordentliche Welle, die Wellenbrecher-Mauer ist auch beeindruckend. Man kann sich also vorstellen, was bei starkem Wind los ist.
Die Marina liegt 2 km ausserhalb und hier wurde ein eigener Stadtteil aus dem Boden gestampft, dahinter ragen die weissen Kreidewaende hoch, eine Einkaufsmeile, die ueblichen Verdaechtigen wie Mc D, Kino, Spielplaetze. Wir wollten noch in die Stadt, auf einem Boardwalk kann man schoen gehen, allerdings ist ploetzlich Schluss und wir mussten erst Einheimische fragen, wie wir weiter Richtung Stadt kommen. Antwort: ins Parkhaus bis oben, dann queren und hinten wieder runter ..
Dann kam der lange Strand, rechts die befestigten Mauern mit dem beruehmten viktorianischen Gitterwerk, beleuchtet in Blau, spaeter Gelb. In den Kasematten Clubs, Eislaeden. All das zieht sich bis zur Brighton Pier, diesem ca 1,5 km langen Vergnuegungspark. Es war bereits 2300 und die Tore wurden gerade geschlossen. So schauten wir uns um und sahen ein buntes Volk, das sich zwischen Strandclubs und Pubs zahlreich in den Strassen tummelte. Es war richtig was los. Brighton ist trendy, hat eine grosse Gay-Community, die hippsten Laeden und eine avantgardistische Kuenstlerszene.
Martin wusste zu berichten dass sich die Mitglieder des Brighton Schwimmklubs seit 100 Jahren jeden Morgen treffen, um einmal um die Pier zu schwimmen.
The Who schrieben ihre Oper "Quadrophenia" nach einer legendaeren Schlacht zwischen Mods und Rockern in Brighton. Auch die Story vom dicken George, dem spaeteren Koenig, dessen orientalischer Riesenpalast eine der Attraktionen der Stadt ist.
Brighton wurde in viktorianischen Zeiten DIE Badestadt der Londoner, Fischer sattelten um und trugen die Badegaeste in Saenften zum Wasser, ihre Frauen waren die "Dipper", sie tauchten die Badenden unter, dip, dip ...
Heute hatten wir dann noch Besuch. Die Vorbesitzerin von Iemanja kam mit ihrer Tochter vorbei. Das Boot hat jetzt seinen Starthafen wieder erreicht. Nach Kaffee und netten Gespraechen hetzten Martin und ich noch mal in die Stadt.
Um 1800 legten wir dann ab zu unserem letzten Schlag nach Helgoland. Wir wollen durchsegeln, Wind und Wetter sollen bestaendig bleiben und es gab extra eine Rasmus-Zeremonie, um die Nordsee gnaedig zu stimmen.
Zu unserer Freude entschied sich Martin, doch bis Helgoland mitzusegeln.


Deshalb ein wiederum dreifaches
AHOI
Arne, Martin und Andrea

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